Fachkraft operative Qualitätssicherung Produktion: Praktisches Know-how, um besser zu werden
Tuttlingen – Das reine Wissen um Qualität ist die eine Seite – es aber konkret anzuwenden, Standards zu überprüfen und die Güte von Medizinprodukten weiter zu erhöhen die andere. Dieses praktische Know-how vermittelt der Zertifikatslehrgang „Fachkraft operative Qualitätssicherung Produktion“, der am 22. September 2020 beginnt.
Die Inhalte sind so konzipiert, dass angelernte Fach- und Sachbearbeiter in der Medizinprodukteindustrie nach Abschluss aktiv an der Produktherstellung und -prüfung und somit an der Qualitätssicherung und -verbesserung mitwirken können. Sie erhalten bei fünf Ganztagsseminaren das nötige Handwerkszeug – und das ist durchaus im Wortsinn zu verstehen. Nach wie vor sind bei der Herstellung hochwertiger Medizinprodukte manuelle Arbeitsschritte durch nichts zu ersetzen.
Zu Beginn steht die Basis allen Tuns, die Grundlagen des Qualitätsmanagements mit Aufbau und Geltungsbereich der EN ISO 13485:2016. Danach geht es hinein in die betriebliche Praxis. Die Wartung von Produktionsanlagen wird ebenso thematisiert wie die Prüfmittelverwaltung, die Erstellung von Prüfanweisungen und Stichprobenverfahren nach ISO 2859-1. Um bei der Herstellung das gewünschte Ergebnis zu erzielen, gehört der Umgang mit den Prozessfähigkeitsindizes Cp und CpK und den CM/CMK-Kennzahlen von Maschinen zum Lernstoff. Bei der Validierung kritischer Fertigungsprozesse und deren Prüfung werden die Begriffe IQ, OQ und PQ relevant. Und da bekanntlich das Bessere der Feind des Guten ist, fließen Grundlagen von Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen wie CAPA und 8D-Reports gleichfalls mit ein. Am letzten Seminartag werden die erworbenen Kenntnisse schriftlich geprüft. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer das Zertifikat „Fachkraft operative Qualitätssicherung Produktion“, ausgestellt von der MedicalMountains GmbH in Kooperation mit der IHK Akademie.
Das Land Baden-Württemberg fördert die Teilnahme an dem Zertifikatslehrgang mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Dadurch können bis zu 70 % der Netto-Gebühren eingespart werden. Die Antragsstellung ist unkompliziert und dauert nur wenige Minuten.